Politisch bedingte, dem Krieg geschuldete, durch Liebe getriebene oder die Freiheit suchende – FLUCHT, das ist die Grenzerfahrung mit der sich VERSATZSTÜCKE auseinandersetzt. In ihrem Wohnraum sitzend erinnern sich vier Protagonisten aus vier unterschiedlichen Zeiten und Orten an ihre Fluchtgeschichten. Der Dokumentarfilm basiert auf diesen persönlichsten Erfahrungen, dabei werden sie miteinander verflochten, sie greifen ineinander, und verschmelzen dabei zu dem universellen Thema. Der Film tastet sich über die Akustik an eine sinnliche Erfahrbarkeit heran – von den Protagonisten selbst erzeugte Lautmalerei, die sie aus ihrer Fluchterinnerung geschöpft haben, dient als Grundlage für die Soundebene. Ein Scheinwerfer erhellt unverortbare Stellen in der Dunkelheit. Ausschnitthaft zeigen sich Körper, die abstrakt scheinen, aber ganz konkrete Fluchtverkörperung sind. VERSATZSTÜCKE lässt auch Schwarzräume zu und versetzt den Zuschauer für Augenblicke in den Zustand der Protagonisten. „Wohin gehst du?“ – „Ich gehe einfach.“
  • INFO

    REGIE, BUCH, MONTAGE
    experimenteller Dokumentarfilm, 2009, 30 min
    Kamera: Danielle M. Krudy
    Sounddesign/Musik: Axel Huber, Tobias Purfürst
    Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg